
Interview mit Bernd Marte
"Wir möchten uns als Vorreiter in der Branche etablieren"
Bernd Marte geboren in Weiler, lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern heute in Klaus. Neben seiner Familie spielt vor allem die Musik schon seit seiner Kindheit eine wesentliche Rolle. Das, was seinen Anfang im Musikverein „Harmonie“ Weiler gefunden hat, wird nun in der Unterhaltungsbranche mit der Band "Wurlitzer West" fortgesetzt, wo Bernd Marte mit großer Leidenschaft Schlagzeug und Percussion spielt.
Als neuer Betriebsleiter von Wolf Metall verstärkt Bernd Marte seit September 2023 das jüngste Tochterunternehmen der Wilhelm+Mayer Gruppe. Im folgenden Interview gewährt der gebürtige Weiler spannende Einblicke in seinen Werdegang, beschreibt seine Begeisterung für den Werkstoff Metall und erklärt, welche Potenziale er im Metallbau sieht.
Bernd, du hast eine beeindruckende berufliche Entwicklung in der Metallverarbeitungsbranche durchlaufen. Gib uns einen Überblick über die Meilensteine Deines beruflichen Werdegangs.
Mein beruflicher Werdegang in der Metallverarbeitungsbranche begann mit meiner Ausbildung als Metallbau-Konstrukteur. Nach meiner Lehre arbeitete ich in einem global tätigen Planungsbüro, bevor ich zu einem schweizerischen Unternehmen wechselte, das Metall- und Kunststoffsysteme für die Baubranche herstellte. Mit der Weiterbildung zum Fassadenfachplaner habe ich meine Qualifikationen zusätzlich erweitert. Heute bin ich bei Wolf Metall Betriebsleiter. Diese Position ermöglicht es mir, meine gesammelten Erfahrungen und Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden, um sicherzustellen, dass unser Unternehmen erfolgreich und effizient arbeitet. Es ist eine spannende und anspruchsvolle Rolle, die mir die Möglichkeit bietet, die Zukunft unseres Unternehmens mitzugestalten und die Qualität unserer Produkte sicherzustellen.
Was fasziniert Dich an Metall? Wie bist Du zum Werkstoff Metall gekommen?
Metall fasziniert mich durch seine vielseitige, lebendige Natur und die Möglichkeit, von groben Konstruktionen bis hin zu filigranen Designs alles zu schaffen. Besonders spannend ist, dass oft auf den ersten Blick „unsichtbare“ Sicherheitsanforderungen im System integriert werden müssen.
Worin bestehen Deine Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei Wolf Metall?
Als Betriebsleiter bin ich unter anderem für die Arbeitsorganisation, für Leistungs- und Qualitätskontrolle und die Gestaltung der Prozesse verantwortlich. Unsere Projektmanagement-Struktur ist in verschiedene Bereiche unterteilt, darunter Zargen, Systeme und Montage sowie Aluminium. Ein absoluter Pluspunkt ist die umfassende Kontrolle von Qualität und Leistung, die aufgrund unserer übersichtlichen Unternehmensgröße und der erfahrenen und geschulten Mitarbeiter bestens gelingt.
Was sind die Kernthemen von Wolf Metall?
Begonnen hat Wolf Metall als Wolf Zargen – und dieser erste Unternehmensname spiegelt auch unsere ursprünglichste Kernkompetenz wider: Zargen – erstklassig und auf höchstem Niveau, sowohl für Spezial- als auch für individuelle Projekte. Auch haben wir langjährige Erfahrung im Bereich Systembau mit Fenster und Türen. Zudem bieten wir Schlosserarbeiten wie Treppen oder Geländer, die wir in enger Zusammenarbeit mit Wilhelm+Mayer individuell umsetzen. Etwas, das vielleicht nicht so bekannt ist, sind unsere Hochwasserschutzsysteme, die sowohl im öffentlichen Bau als auch in Privatgebäuden zum Einsatz kommen.
Hochwasserschutz für den Privatbereich? Wie kann man sich das vorstellen?
Öffentliche Bauten werden zumeist großflächig geschützt – hier geht es teilweise um ganze Areale. Der Hochwasserschutz für Private begrenzt sich auf punktuelle Einsatzgebiete. Bei Hochwasser sammelt sich besonders in Lichtschächten schnell Wasser an und gelangt durch Fensteröffnungen in den Keller. Unsere Lösung besteht darin, eine zusätzliche Barriere im Lichtschacht zu platzieren. Diese ist luft- und lichtdurchlässig, hält jedoch das Wasser bis zu einem bestimmten Pegelstand zurück. Für Personen, die wiederholt von Überschwemmungen betroffen sind, sind Aufwand und Ärger nach einem Hochwasser erheblich. Darüber hinaus drängen oft Versicherungen nach wiederholten Schadensfällen auf eine nachhaltige Lösung. Bei Wolf Metall bieten wir Systeme an, um private und öffentliche Immobilien vor den Auswirkungen von Hochwasser zu schützen.
Welche Maßnahmen ergreifst Du, um Umweltauswirkungen in der Metallverarbeitung zu minimieren bzw. Nachhaltigkeit ins Unternehmen zu integrieren?
Wir setzen hier bei verschiedenen Faktoren an. Zum einen ist Stahl, eines unserer Hauptmaterialien, schon in der Produktion vergleichsweise umweltfreundlich. Auch Aluminium hat eine enorme Entwicklung hinter sich und ist mittlerweile zu fast 70 % recycelbar. Wenn es um Projekte im öffentlichen Raum geht, die mit dem Werkstoff Holz ausgeschrieben sind, erkundigen wir uns, ob Stahl bzw. Aluminium eine mögliche Alternative sind. Metall hat Vorteile in Bezug auf Hygiene und Langlebigkeit, ist robust und ermöglicht eine filigrane Gestaltung. Das kann beispielsweise bei Fenstern mehr Tageslicht und somit mehr Energieeffizienz bedeuten. Wir denken auch über die ökologische Nachhaltigkeit anderer Materialien nach und suchen nach Wegen, um die Umweltauswirkungen unserer Produkte und Prozesse weiter zu minimieren. In der Fertigung bedeutet dies einen strukturierten und nachhaltigen Prozess mit einer Vorfertigung der Elemente zu fast 100 Prozent, was die Montage erheblich erleichtert. Unsere langfristige Verpflichtung zur Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil unserer Unternehmensphilosophie.
Wohin möchtest Du Wolf Metall führen? Welche Visionen hast Du für das Unternehmen?
Meine Vision für Wolf Metall bzw. die metallverarbeitende Branche in Vorarlberg ist, gemeinsam an den globalen Stand des urbanen Metallbaus anzuschließen – orientiert an den Metallbauern moderner Wolkenkratzer. Beispielsweise haben Fassaden aus Metall viel Potenzial – zur Kühlung werden diese im urbanen Städtebau mit vertikalen Grünflächen bereits eingesetzt, bei uns ist das fast noch Zukunftsmusik. Auch Photovoltaik-Anlagen werden vermehrt in die Fassade integriert – hier können wir Weichen für die Zukunft stellen. Voraussetzung für eine Umsetzung dieser Vision ist jedoch das Zusammenspiel aller Komponenten, was Architektur, Produktion, Fertigung und Montage gleichermaßen betrifft. Potenzial ist vorhanden – diese Vision müssen wir Metallbauer im Ländle aber erst noch vorantreiben. Im Moment liegt unser Fokus darauf, unseren Kunden innovative Lösungen anzubieten und unsere Expertise im Metallbau neben unseren Kernkompetenzen auch auf anspruchsvolle Bauvorhaben wie den beim Bau von Hochhäusern auszudehnen. Durch diese Weiterentwicklung und Modernisierung möchten wir uns als Vorreiter in der Branche etablieren und unser Unternehmen zu neuen Höhen führen.